Rieselwiesen sind durch eine spezielle landwirtschaftliche Flächenbewirtschaftung entstanden: Dabei handelte es sich um Wiesenflächen, auf denen sich Be- und Entwässerungsrinnen mit Schleusen befanden. Durch diese Schleusen konnte der Wasserzu- und Abfluss der Flächen gesteuert werden. Für die Bewässerung wurde Flusswasser verwendet. Durch diese damals innovative Technik konnten dem Boden gezielt Nährstoffe zugeführt werden, was insbesondere die Produktivität ertragsschwacher Standorte förderte.
In dem Naturschutz- und FFH-Gebiet „Bäken der Endeler und Holzhauser Heiden“ finden sich viele Rieselwiesen und Sumpfgebiete. Dadurch, dass sie nicht mehr bewirtschaftet werden, sind auf den Flächen Gehölze gewachsen. Diese werden wir entfernen – die entsprechende Maßnahme nennt sich „Entkusselung“. Die Entkusselung ist unter anderem notwendig, weil die auf den Flächen lebenden Wiesenvögel auf freie Sicht zum Schutz vor Räubern angewiesen sind. Durch die Entkusselung versetzen wir die Flächen in einen Zustand, in dem sie sich zuletzt vor etwa 50 Jahren befanden – eine deutlich artenreichere Zeit.
Zuletzt trägt die Maßnahme dazu bei, viele unterschiedliche Lebensräume im Projektgebiet zu erhalten und zu pflegen.
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Feuchtwiesen zeichnen sich durch ihren nassen Boden aus, der im Winter dafür sorgt, dass größere Wasserflächen entstehen. Sie können sehr artenreich sein – sowohl Wildblumen als auch Insekten und Wiesenvögel fühlen sich hier wohl.
Zu den Wiesenvögeln zählen unter anderem der Kiebitz, der Brachvogel, die Uferschnepfe, Rotschenkel und die Wiesenweihe.
Nicht nur die vielen Käfer und Würmer machen die Feuchtwiesen so interessant für die Vögel: Da sie am Boden im Gras brüten, hilft es ihnen, dass sie auf der Feuchtwiese freie Sicht haben und Räuber schon von Weitem sehen können.
Entsprechend sind die Feuchtwiesen ein wichtiger Lebensraum für die Wiesenvögel.
Um diesen Lebensraum zu bewahren, werden wir im Landkreis Emsland am Rande des Naturschutzgebietes Leegmoor und im angrenzenden Melmmoor insgesamt ca. 13,6 Hektar Feuchtwiese aufwerten. Dazu säen wir dort ein wildblumenreiches, zertifiziertes „Regio-Saatgut“.
Um den nassen Boden zu erhalten, werden in einigen Bereichen der Fläche sogenannte „Blänken“ ausgebaggert. Das sind flache Bodenkuhlen, in denen sich insbesondere in den Wintermonaten das Regenwasser länger sammeln kann.
Diese offenen Wasserflächen auf den Wiesen lieben die Wiesenvögel. Sie waten mit ihren langen Beinen darin herum und stochern im weichen Boden nach Würmern und Insekten.
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Das Naturschutz- und FFH-Gebiet „Bäken der Endeler und Holzhauser Heide“ im Landkreis Vechta hat einen ganz besonderen Wert für die Natur: Die vielfältigen Biotope bieten Lebensraum für viele schutzbedürftige Tier- und Pflanzenarten. Besonders ist das Gebiet vor allem auch deshalb, weil hier viele sehr verschiedene Lebensräume mosaikartig nebeneinander liegen. Den Zustand dieser einzelnen Gebiete aufrecht zu erhalten ist nur mit einem guten Management der Flächen möglich.
Um naturbegeisterte Besucherinnen und Besucher des Gebietes darüber zu informieren, was für eine Seltenheit das Gebiet ist und welche Eigenschaften es so wertvoll für viele Lebewesen machen, werden wir an ausgewählten Stellen in den „Bäken der Endeler und Holzhauser Heide“ Infostationen entlang der dortigen Fuß- und Radwanderwege installieren. Hier erfährst Du mehr über typische Lebensräume und Arten sowie weitere Besonderheiten des Gebietes.
Dieser detaillierte Einblick lohnt sich: In den naturnahen Fließgewässern leben nämlich viele spannende Arten wie die Groppe und das Bachneunauge sowie verschiedene Eintags-, Stein- und Köcherfliegen. Aber auch überregional spielen einige Abschnitte der Gewässer eine wichtige Rolle: Beispielsweise können hier Lachse laichen und Fischotter nutzen das Gebiet als Verbindungsachse zwischen den Ahlhorner Fischteichen und der Hunte.
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Das ökologisch wertvollste Nebengewässer der Hunte zwischen Wildeshausen und Oldenburg ist die Visbeker Aue, ein kiesgeprägter Geestbach, der hohe Priorität im Niedersächsischen Fließgewässerschutzsystem hat. Im Unterlauf zwischen dem Stau Aumühle und der Einmündung zur Hunte wurden in den letzten Jahren bei Elektrobefischungen unter anderem Lachse, Meerforellen und Neunaugen gefunden, die hier ihre Laichplätze haben. Damit übernimmt der rund 3 km lange Unterlauf der Visbeker Aue eine wichtige Funktion für die potenzielle Wiederbesiedlung mit diesen Arten in anderen Gewässerstrecken im Einzugsgebiet der Hunte und im Oberlauf der Aue.
Im weiteren Verlauf zum Quellgebiet der Aue befindet sich die Stauanlage Aumühle, an der ein Kleinwasserkraftwerk betrieben wird. Hier gab es einmal ein altes Sägewerk, das mit Wasserkraft betrieben wurde. Der Stau stellt ein hier absolutes Aufstiegshindernis für Fische und wirbellose Tiere in die oberhalb liegenden 27 km langen Gewässerabschnitte dar, die im Fauna-Flora-Habitat- Gebiet „Bäken der Endeler und Holzhauser Heide“ liegen. Diese Gewässerabschnitte der Aue und ihrer Quellflüsse Engelmannsbäke und Twillbäke zeichnen sich durch naturnahe Strukturen auf großer Länge aus. Ein 1,2 km langer Teilabschnitt wurde sogar mit einer sehr guten Strukturgüteklasse bewertet und ist daher eine Besonderheit bei den ansonsten stark anthropogen überprägten Gewässern der nordwestdeutschen Region.
Die Durchgängigkeit der Visbeker Aue kann über die Anlage einer Sohlengleite erreicht werden. Bei Herstellung der Durchgängigkeit wird ein Biotopverbund für Neunaugen, Meerforellen und Lachse von der Nordsee über Weser und Hunte in die Aue hergestellt.
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Die Hunte zwischen Wildeshausen und Oldenburg ist ein toller Ort zum Spazieren, Radfahren – aber auch mit dem Kanu kannst du hier tolle Natur entdecken. Wichtig ist dabei nur, zu verstehen, wie wir Menschen uns verhalten müssen, um die sensiblen Lebensräume der Hunte bei unseren Freizeitaktivitäten nicht versehentlich zu stören.
Dazu gehören beispielsweise die Uferbereiche: Sandbänke und Steilwände der Hunte sind Lebensraum für besondere Arten, wie Libellenarten oder Eisvögel.
Um die nicht zu stören, sollten diese Bereiche von uns Menschen nicht betreten werden. Eine weitere Tierart, deren Lebensraum wir respektieren sollten, sind z. B. Neunaugen: Bei niedrigen Wasserständen kann es beim Kanufahren vorkommen, dass man Sohlsubstrat aufwühlt und damit den Laich der Tiere bedeckt.
Um allen, die ein Interesse an der Nutzung der Hunte und der umliegenden Umgebung haben, die Möglichkeit zu geben, diese Interessen zu äußern und mit den Bedürfnissen des Naturgebietes zu vereinen, wird für den Bereich der Hunte zwischen Wildeshausen und Oldenburg ein Beraternetzwerk gegründet. Im Rahmen des Netzwerkes werden wir Vereinbarungen zum Schutz der Hunte treffen und uns gemeinsam dafür stark machen, dass das Verständnis für das Ökosystem wächst. Zu diesen Maßnahmen zählen ein neues Konzept zur Besucherlenkung und gezielte Umweltbildungsveranstaltungen.
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Entlang der Lethe kannst du viele seltene Biotope und Lebensräume entdecken: Heiden, Wacholderbestände, Fragmente alter Eichenwälder, Moore und Moorwälder, Auenwälder und sogar Dünen im Binnenland! Ganz besonders sind hier das Naturschutzgebiet „Sager Meere, Heumoor und kleiner Sand“ und die Alhorner Fischteiche.
Wie du siehst – eine große Vielfalt, bei der man leicht den Überblick verlieren kann. Mit einem modernen Lehrpfad wollen wir dir hier deshalb den besonderen Reichtum der Arten und Lebensräume dieses Gebietes näher bringen und erlebbar machen.
An verschiedenen Stationen erfährst du zukünftig, wie sich das Gebiet entlang der Lethe durch menschliche Eingriffe bis in die heutige Zeit verändert hat. Das hilft insbesondere dabei, zu verstehen, welche Auswirkungen die Inanspruchnahme der Natur durch uns Menschen auf Tiere und die Umwelt hatte – und warum wir uns dafür einsetzen, diese Effekte rückgängig zu machen.
Bei der Konzeptentwicklung des Lehrpfades wirken lokale interessierte Gruppen mit. Bei der Gesamtkonzeption des Lehrpfades handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt der Landkreise Cloppenburg und Oldenburg.
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Die Thülsfelder Talsperre bietet auf ca. 150 Hektar – also 1,5 Quadratkilometern – das spannendste Naturspektakel im Landkreis Cloppenburg: Hier findest du die größte Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten – und zwar das ganze Jahr über, denn auch für Überwinterungsgäste ist das Gewässer ein attraktiver Lebensraum.
Im Westen der Wasserfläche liegen einige naturnahe Flächen – also Bereiche, die der Erhaltung oder Wiederherstellung der Natur dienen. Dazu zählen Kleinstmoore und Sümpfe, aber auch eine der größten Heideflächen Niedersachsens.
Am Ostufer der Talsperre ragt eine bewaldete Landzunge weit in die Wasserfläche hinein – der perfekte Ort für eine Aussichtsplattform! In Verbindung mit einer Infostation zu den einheimischen Arten und Gästen der Wasserfläche werden wir dir hier ermöglichen, das Natur-Highlight der Thülsfelder Talsperre zu beobachten, ohne die empfindliche Vogelwelt in ihrer Brut- und Rastzeit zu stören. Die Station wird vom Rad- und Fußweg auf dem Staudamm aus leicht erreichbar sein.
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Flüsse und ihre Auen sind wortwörtlich die Lebensadern unserer Landschaften im Projektgebiet. Ohne sie und ihre vielfältigen Lebensräume für so viele verschiedene Tier- und Pflanzenarten würde es die Landschaften, wie wir sie kennen, nicht geben.
Mäandrierende – also sich schlängelnde – Flussverläufe und ihre Auen bieten viele Vorteile für uns Menschen und die Natur: An der längeren Außenseite des Flusses fließt das Wasser schneller und an der inneren Seite langsamer. Die unterschiedlichen Fließgeschwindigkeiten gefallen verschiedenen Tier- und Pflanzenarten, die hier nebeneinander leben. Flussauen dienen außerdem dem Schutz vor Überschwemmungen, da sie bei Starkregenfällen genügend Fläche bieten, auf die sich der Fluss ausweiten kann. Deshalb nennt man solche Flächen auch Retentionsräume: von lateinisch retenere –„zurückbehalten“.
Im Laufe der Zeit haben wir Menschen viele Flüsse begradigt und die Uferbereiche bebaut oder in die landwirtschaftliche Nutzung einbezogen. Dadurch fehlen nicht nur Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Es steigt auch das Risiko von Hochwasserschäden, da die Retentionsräume fehlen. Deshalb wird ein Teilabschnitt der Soeste im Rahmen unseres Naturschutzprojektes wieder renaturiert. Renaturieren bedeutet, dass wir den natürlichen Verlauf des Flusses wieder herstellen – inklusive dem breiten Auenbereich.
Dabei entsteht eine Fließgewässerrinne von ca. 10 Metern Breite und 140 Metern Länge –und ein Steilwandbereich, in dem sich ein besonderer Bewohner der Soeste wohlfühlt: Der Eisvogel.
Der abgesenkte Auenbereich wird etwa 260 Meter lang und 30 Meter breit – genug Fläche, auf die der Fluss bei Starkregenfällen ausufern kann – und zusätzlich Platz für viele neue Tierarten.
Im Fachjargon sagen wir dazu „Anlage eines Fließgewässergerinnes mit Überlaufschwelle und Aue.“ Ziel dieser Maßnahme ist es, der Soeste wieder so gut wie möglich zu ihrer natürlichen Form zurück zu verhelfen.
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Lass dich vom Namen nicht in die Irre führen – Kleingewässer bieten einer großen Vielzahl an Insekten und Amphibienarten wie Fröschen, Kröten und Molchen einen optimalen Lebensraum.
Ein Großteil dieser Tiere beginnt sein Leben im Wasser, z.B. Kaulquappen und die Larven vieler Käfer und Libellenarten. Hier wachsen viele bedrohte Tierarten auf, hier pflanzen sie sich fort – und häufig ziehen sie sich auch hierhin zurück, wenn ihnen durch menschliche Eingriffe der Lebensraum eingeschränkt wird.
Entsprechend sind Kleingewässer ein ganz besonderer, aber auch empfindlicher Lebensraum. Aufgrund der verhältnismäßig geringen Wassermenge können sich sowohl Wasserstand als auch Wassertemperatur in vergleichsweise kurzer Zeit stark verändern. Dazu kommt, dass leistungsstärkere Maschinen, Drainagen und der Einsatz von Dünger und Pestiziden in der Landwirtschaft ein intensives Bewirtschaften fast aller Flächen möglich macht – dazu gehören auch Kleingewässer.
Während Teiche, Tümpel, Weiher, Mulden und Blänken[Erklärung] früher auf Wiesen und Äckern häufig zu finden waren und dort vielfältige Biotope bildeten, sind heute schätzungsweise 90% aller Kleingewässer in Deutschland ausgetrocknet oder zerstört. Und damit auch die Lebensräume für viele Tierarten.
Deshalb setzen wir uns dafür ein, vorhandene Kleingewässer in der Region zu erhalten und neue zu schaffen. In Insellagen und Randbereichen gelegen, benötigen sie eine spezielle Pflege, damit sie nicht zuwachsen oder verschlammen. Viele noch bestehende Kleingewässer sind in privater Hand oder Eigentum von Gemeinden, denen die finanziellen Mittel sowie das Fachwissen fehlen, um die Kleingewässer zu pflegen und zu schützen.
Deshalb unterstützen wir sie dabei und setzen in Absprache mit den Gemeinden Rastdorf und Vrees fünf Kleingewässer wieder Instand. Dabei entfernen wir unter anderem Gehölze, damit wieder Licht an die Kleingewässer kommt. Außerdem entschlammen wir sie und schaffen so wieder Freiwasserzonen.
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Säume, das sind die Gras- und Wildblumenstreifen, die du häufig zwischen Feldern und Wegen findest, bieten vielen Insekten- und Vogelarten wichtige Lebensräume und Nahrungsquellen. Durch die landwirtschaftliche Nutzung sind die Säume in unserer Region vielerorts schmal und kurz. Dazu kommt eine Flächennutzung mit wenigen Arten, was insgesamt zu einem Rückgang der vielfältigen Säume führte.
Im Naturschutz- und FFH-Gebiet[Erklärung] „Bäken der Endeler und Holzhauser Heide“ werden wir deshalb zwischen zwei Bachtälern Wildblumen säen und so einen sogenannten „blütenreichen Ruderalstreifen“ entstehen lassen. Dafür nutzen wir regionales Saatgut oder übertragen Saat aus der näheren Umgebung und erhöhen damit das Blüten- und Nahrungsangebot auf den neuen Ruderalstreifen. Damit fördern wir das Vorkommen und Überleben von Insekten und Brutvögeln in der Agrarlandschaft.
Da die Säume auch eine Verbindung zwischen Biotopen herstellen – wird der neu gepflanzte Wildblumenstreifen auch einen Mehrwert für den Biotopverbund zwischen den umliegenden Sandgruben und dem Naturschutzgebiet „Bäken der Endeler und Holzhauser Heiden“ mit sich bringen. Er wird Insekten Nahrung liefern und als „Highway“ für die Arten fungieren.
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Wallhecken leisten nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Schutz von Tieren, Pflanzen und Boden – sie verschönern auch die Landschaft. Früher wurden die Hecken als Begrenzung für Viehwiesen oder als Schutz vor Wind und Bodenerosion gepflanzt. Heute spielen sie eine tragende Rolle beim Biotopverbund und bilden sinngemäß Schnellstraßen zwischen Biotopen, die von den Tieren, wie z. B. Laufkäfern, Spinnen und Schmetterlingen genutzt werden.
Darüber hinaus werten Wallhecken insbesondere in strukturarmen Landschaften das Gesamtbild merklich auf. Deshalb werden wir im Landschaftsschutzgebiet der Gemeinde Garrel zwei Wallheckenkörper aus sandigem Material anlegen, die später mit für die Umgebung typischen Bäumen und Sträuchern bepflanzt werden.
Im Lethtetal erweitern und ergänzen wir das Wallhecken- und Heckensystem in der Beverbrucher Heckenlandschaft. Dabei handelt es sich um eine historisch gewachsene Landschaft, die von Menschen geprägt wurde. Die Erweiterung schirmt das naturbetonte Lethetal von der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung in seiner Umgebung ab.
Heiden sind mit ihren rosa bis lila blühenden Heidesträuchern ein wunderschöner Anblick. Umso erstaunlicher, dass diese Naturschönheit durch menschenerzeugten Nährstoffmangel im Boden entstanden ist. Tatsächlich handelt es sich bei Heidelandschaften im Binnenland um Flächen, die durch intensive Landbewirtschaftung einen sehr geringen Nährstoffgehalt im Boden aufweisen. Heidesträucher wie z.B. die Besenheide (Calluna vulgaris) sind extrem genügsam und fühlen sich deshalb in der Heide wohl. Genau wie viele Schmetterlingsarten, Wildbienen und Laufkäfer.
Um die Besonderheiten dieser Landschaft zu erhalten, muss die Heide gepflegt werden. Und auch wenn es sich im komisch anhört: Dabei geht es darum, den Flächen Nährstoffe zu entziehen und den Wuchs bestimmter Pflanzenarten zu verhindern. Durch die Ansiedlung anderer Pflanzen kann sich nämlich eine nährstoffreiche Humusschicht ausbilden, auf dem sich wiederum weitere Pflanzen ansiedeln und so die Heidepflanzen verdrängen können. Und auch die Heidepflanzen selbst benötigen regelmäßige Pflege, weil sie ansonsten zu alt werden und verholzen.
Entsprechend wichtig ist die regelmäßige Pflege der Heidelandschaft. Deshalb verjüngen wir eine Heidefläche in der Gemeinde Visbek und sorgen dafür, dass neue Jungpflanzen keimen, um den Bestand auf der Fläche insgesamt zu verjüngen.
Darüber hinaus hat sich durch die ausbleibende Nutzung der Heide ein angrenzendes Waldstück sowie die späte Traubenkirsche, ein aus Amerika stammender Strauch, immer weiter auf der Fläche ausgebreitet. Diese Gehölze werden wir entfernen und die Heide damit in den Zustand versetzen, in dem sie sich befände, wenn sie weiterhin von uns Menschen bewirtschaftet worden wäre und beispielsweise Schafe die Keimlinge gefressen hätten.
Ziel dieser Maßnahmen ist es, der speziellen Tier- und Pflanzenwelt in der Heide den
bestmöglichen Lebensraum zu bereiten und so deren Bestände zu sichern.
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Intakte Hochmoore binden erhebliche Mengen Stickstoff und Kohlenstoff und leisten so einen großen Beitrag zum Klimaschutz. Wichtig dafür ist, dass der Regenwasserstand im Moor gehalten wird, wodurch die Torfschicht stetig zunimmt. Durch das stehende Wasser wird der Abbau von organischem Material verhindert. So entsteht unterm Strich mehr organische Masse als dass sie zersetzt wird. Dadurch ergibt sich eine positive Stoffbilanz, das bedeutet, das Moor wächst langsam in die Höhe – und bindet dabei eben auch Kohlenstoff und Stickstoff.
Leider gibt es heute kaum noch intakte Moore – 99% aller Moorflächen in Deutschland gelten als degeneriert – also nicht mehr funktionierend. Das ist insbesondere deshalb problematisch, weil degenerierte Moore klimaschädliche Gase freisetzen – nämlich die, die sie im intakten Zustand binden würden. Entsprechend ist die geplante Wiedervernässung – also die Instandsetzung – eines Teils des Naturschutzgebietes Vehnemoor-West ein wichtiger Schritt für den Klimaschutz und zum Erhalt vieler Arten.
Gestartet wird die Wiedervernässung mit der sogenannten Einwallung der Fläche mit einem ca. 2.650 Meter langen Außenwall aus Schwarztorf. Der Wall bildet den Moor-Polder[Erklärung] und bietet eine Basis für weitere Wälle. Mithilfe eines geregelten Wassermanagements mit Poldern und Überläufen[Erklärung] kann der für die Fläche notwendige Wasserstand genau geregelt werden.
Dieser spezielle Teil des Vehnemoor-West beheimatet insbesondere die wichtigen Torfmoose (Sphagnum), deren Bestände durch die Maßnahme wieder gefördert und gesichert werden sollen. Torfmoose gehören zu den ersten Wiederbesiedlern nach der Renaturierung.
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Das Vehnemoor mit seiner Fläche von 1.676 Hektar – das entspricht etwa 2.300 Fußballfeldern. Bis auf zwei unberührte Bereiche durch befinden sich die alle Flächen im Torfabbau mit anschließender Wiedervernässung.
Durch die Renaturierungsmaßnahmen konnte eine wunderbare Entwicklung stattfinden: Die Moorfläche erholte sich und der Bereich um sie herum entwickelte sich in den letzten Jahren zum westlichsten Kranich-Rastvogelstandort Mitteleuropas. Rund 2.400 Vögel verbringen regelmäßig die Nachtruhe auf den Sammelplätzen außerhalb des Moores und fliegen zur Dämmerung in die wiedervernässten Flächen, die sich offensichtlich schnell wieder zu einem attraktiven Standort für Tiere und Pflanzen entwickelt haben.
Und auch für viele weitere Vogelarten ist neuer Lebensraum entstanden: Schon kurz nach Einleitung der Renaturierungsmaßnahmen wurde das Vehnemoor zur Zugzeit als Rastgebiet von bis zu 40.000 Saat- und Blassgänsen angenommen.
Um Interessierten zu ermöglichen, das Naturschauspiel aus nächster Nähe betrachten zu können, werden wir im Vehnemoor eine Beobachtungsstation errichten. Den Standort der Beobachtungsstation zwischen der Gemeindestraße und den Moorflächen des Vehnemoors haben wir ausgewählt, weil von dort ein Großteil des Naturschutzgebietes überblickt werden kann.
So kannst du das geschützte Gebiet, das von zahlreichen Polderdämmen durchzogen ist, aus nächster Nähe erleben – und das ohne empfindliche Bereiche betreten zu müssen oder die Vögel bei ihrer Rast zu stören.
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Das Naturschutzgebiet Leegmoor benötigt weitere Maßnahmen, um sich optimal entwickeln zu können. Einerseits ist hier der Wasserstand zu niedrig, weshalb wir Gräben anstauen werden, durch die sich der Wasserstand in dem Gebiet erhöhen soll.
Außerdem gibt es im Leegmoor einige wiedervernässte Polder, deren Bedingungen noch verbessert werden können, um sie schneller in die Moorlandschaft übergehen zu lassen: Hier werden wir Totholz verteilen, um die Entstehung von Wellen durch Wind zu verringern. Damit bewirken wir, dass die ruhigeren Wasserflächen schneller mit Torfmoosen besiedelt werden.
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Obwohl das Leegmoor seit den 80er Jahren wiedervernässt wird, hat es sich bis heute – Jahrzehnte nach Beginn der Renaturierung – nicht vom Torfabbau erholt. Es fehlen weiterhin hochmoortypische Pflanzen- und Tierarten.
Um die hiesige Biodiversität zu erhöhen, haben wir akademische Studien und Versuche auf Hochmooren untersucht und einen Austausch mit dem Projekt „Insekten brauchen Moore“ aus Hannover hergestellt. Alle Quellen zeigten deutlich, dass das aktive Einbringen von hochmoortypischen Pflanzenarten die Biodiversität in den Schutzgebieten erhöhen kann.
Mit den Studienergebnissen und den Erfahrungswerten, die „Insekten brauchen Moore“ mit uns teilen konnte, führten wir auf sechs Poldern – also Teilbereichen des Leegmoors – eine sogenannte Beimpfung mit Bultentorfmoosen durch. Beimpfung bedeutet in diesem Zusammenhang, dass wir die Moose auf den Flächen eingesetzt haben.
Die Auswahl der Flächen, die sich für die Beimpfung eigneten, fand anhand von zwei Kriterien statt: Sie mussten optimale Bedingungen in Bezug auf die Bodenfeuchtigkeit und die schon vorhandenen Pflanzenarten wie Schlenkentorfmoosen, Wollgras und Pfeifengras bieten. Außerdem mussten sie gut erreichbar sein – das ist nicht nur für den Einsatz der Moose wichtig, sondern auch auch für die Erfolgskontrolle dieser Maßnahme in den kommenden Jahren.
So setzten wir im Oktober 2021 auf den sechs Poldern 240 Bündel mit Bultentorfmoosen und jeweils 20 Bündel Sphagnum magellanicum und Sphagnum pappilosum ein. Um die Fortschritte beobachten zu können, wurden die beimpften Stellen mit Holzstöcken markiert.
Die Bultentorfmoose stammten übrigens aus benachbarten Moorflächen. Bei der Entnahme achteten wir natürlich darauf, den Eingriff in die Landschaft so gering wie möglich zu halten. Gezielt wählten wir dafür Erhebungen in den Moorflächen aus, die ausreichend stark bewachsen waren, sodass unsere Entnahmen von Bultentorfmoosen, Schnabelried, Moosbeere und Rosmarinheide durch natürliches Wachstum leicht ausgeglichen werden konnte. Selten vorkommende Bultentorfmoose wurden vorab identifiziert und nicht entnommen.
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Sandlebensräume sind seit der Erfindung mineralischer Dünger und durch die Aufforstung vieler Flächen rar geworden. Da dieser spezielle Lebensraum aber einige besondere Tier-und Pflanzenarten beheimatet, werden wir in drei ehemaligen Sandgruben in der Gemeinde Visbek ein Beweidungsprojekt umsetzen. Besser gesagt: Wir richten einigen Rindern dort ein angenehmes Umfeld ein, denn viel mehr als die tierische Unterstützung braucht es gar nicht, um das Biotop Sandlebensraum zu erhalten.
Im Naturschutz- und FFH-Gebiet „Bäken der Endeler und Holzhauser Heide“ befinden sich, zwischen zwei geschützten Bachtälern gelegen, mehrere aktive und stillgelegte Sandabbauflächen.
Die ehemaligen Sandgruben können als Sekundärhabitate neuen Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten bieten, die auf nährstoffarme Flächen angewiesen sind. Wichtig dafür ist der vegetationsfreie Offenlandcharakter – also die Tatsache, dass keine Bäume oder andere Gehölze auf der Fläche wachsen.
Wenn auf den Flächen kein Sand mehr abgebaut wird, passiert es aber schnell, dass Pflanzen und Gehölze wieder auf ihnen wachsen. Dieser Vorgang, wenn die Natur einen Lebensraum zurückerobert, nennt sich „Sukzession“. Weil sie zu einer Veränderung des Nährstoffgehaltes im Boden führen würde, lassen wir Rinder auf der Fläche weiden. Sie halten die Kontrolle über neu wachsende Triebe und sorgen dafür, dass offene sandige Bodenstellen erhalten bleiben.
Auf den Flächen, auf denen die Rinder stehen, wird die Sukzession gestört – auf anderen Flächen kann sie bis zu einem bestimmten Punkt fortschreiten. Bis die Rinder auch dort ihren Job machen. Dieser Einsatz führt somit zu einer natürlichen Dynamik auf der Fläche, die für viele gefährdete Arten lebensnotwendig ist. Da die Sandgrube auf diesem Wege mosaikartig unterschiedlich stark bewachsen sein wird, nennen wir eine Fläche in diesem Zustand „halboffen“. Mit vegetationsfreien sowie locker und dicht bewachsenen Flächen bietet die strukturreiche Landschaft ideale Ausgangsbedingungen für die Entwicklung einer hohen Biodiversität[Erklärung] und die Förderung vieler bedrohter Arten.
Damit die Tiere gut dort leben können, errichten wir um die ausgewählten Sandgruben herum einen Zaun und stellen ihnen in jeder Grube einen Weideunterstand auf.
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Im Projektgebiet zählen Moore und Sandgruben zu den wichtigsten Rückzugsorten für unsere Tier- und Pflanzenarten. Welche Faktoren die Artenvielfalt innerhalb dieser Lebensräume bestimmen, ist bislang aber weitgehend unklar. Außerdem gibt es nicht genug Studien zum Management von Sandgruben und der Renaturierung von Mooren. Mit der ökologischen Evaluation wollen wir möglichst viele der beschriebenen Wissenslücken schließen. Deshalb führen wir umfangreiche Untersuchungen in den Mooren und Sandgruben des Projektgebietes durch. Dabei fokussieren wir uns auf verschiedene Untersuchungsobjekte: Insektengruppen wie Wildbienen, Laufkäfer und Libellen sowie Moose und höhere Pflanzen.
Die Umsetzung öffentlichkeitswirksamer Maßnahmen ist ein Schwerpunkt des Projektes „Vielfalt in Geest und Moor“. Unser Ziel ist es dabei, Menschen, die im Projektgebiet leben, für den Wert der biologischen Vielfalt in der Region zu sensibilisieren. Ob wir dieses Ziel mit verschiedensten Mitmachaktionen und einer gezielten Zielgruppenansprache erreicht haben, werden wir im Rahmen einer sozio-ökonomischen Evaluation überprüfen. Kern dieser Untersuchung werden standardisierte Interviews sein, die mit zahlreichen lokalen Akteursgruppen geführt werden. Auf diese Weise wird der Zustand zu Beginn des Projektzeitraums dokumentiert und es wird ermittelt, inwieweit er sich während und zum Ende der Projektumsetzung verändert hat.
Wir leben inmitten einer einzigartigen, lebhaften und spannenden Vielfalt von Tieren, Pflanzen und Lebensräumen. Alle Organismen beeinflussen sich gegenseitig. Wie sich die Natur in unserem Projektgebiet im Laufe der Jahre verändert hat, welchen Beitrag wir Menschen dazu geleistet haben und welchen Einfluss das auf die Landschaft, auf die Tiere und Pflanzen hat – für uns gibt es keine spannendere Frage. Aber natürlich ist dieser Zusammenhang nur dann spannend, wenn jemand dir die Geschichte erzählt und du selbst erleben kannst, welche Schätze wir in unserer Region behüten wollen und müssen.
Genau deshalb errichten wir um Börgerwald in der Gemeinde Surwold, Landkreis Emsland, eine Naturerlebnisstation, die viele Themen rund um Landschafts- und Naturschutz für dich besser greifbar macht.
Du wirst hier interaktive Infostationen zu unseren wichtigsten Themengebieten finden:
Heide – eine Landschaft aus alter Zeit
Waldweide – eine kulturhistorische Waldnutzungsform
Sanddüne und Findlinge – Relikte aus der Steinzeit
Moor – Bedeutung heute und damals
Biologische Vielfalt – ein Schatz unserer Natur
Schafe – wichtige Landschaftspfleger
Insekten– Honigbiene, Wildbiene, Schmetterling, Käfer & Co.
Der historische Schafstall im Börgerwald wird für zukünftige Umweltbildungsaktionen genutzt. Zudem wird in Zusammenarbeit mit benachbarten Schulen eine Heidefläche auf der Waldlichtung angelegt.
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Der Hasbruch wurde bis zum Ende des 19. Jahrhunderts intensiv, d.h. mit einer hohen Anzahl an Tieren (Rinder, Pferde, Schafe und Gänse), als Hutewald genutzt. Infolge dieser Übernutzung hatte sich der Hasbruch zu einer holboffenen Weidelandschaft entwickelt. Um den Wald als solchen zu erhalten und um die Versorgug mit Holz zu gewährleisten, wurde diese Nutzungsform eingestellt.
Heute besteht wieder Interesse an einer Waldweide, weil sie Lebensraum für selten gewordene lichtliebende Tiere und Pflanzen schafft und somit einen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt leistet.
Im Hasbruch wird diese historische Form der Waldnutzung auf einer eingezäunten Projektfläche wieder erlebbar gemacht. Die Waldweide-Nutzung wird heute auf eine extensive, d.h. naturverträgliche Art mit geringem Tierbesatz auf der Fläche betrieben. Das 36 ha große Projektgebiet, auf dem die Tiere weiden können, besteht aus 12 ha Grünland und 24 ha Wald, durchzogen von der renaturierten Brookbäke. Um die Auswirkungen der Waldweide auf das Waldökosystem zu beobachten und wenn nötig eingreifen zu können, wird das Projekt durch ein naturwissenschaftliches Monitoring begleitet. So kann der Effekt auf die Artenzusammensetzung im Gebiet beurteilt werden.
Das Waldweideprojekt ergänzt damit das Entwicklungskonzept für den Hasbruch, das sich aus dem Konzept zur langfristigen ökologischen Waldnutzung ("LÖWE") der Niedersächsischen Landesforsten, dem "Urwald"-Kern und den Schutzgebietsvorschriften des Naturschutzgebietes und des FFH-Gebietes zusammensetzt.
Bedeutung von Waldweiden für die Artenvielfalt
In der heutigen Kulturlandschaft sind die Übergänge zwischen verschiedenen Lebensräumen oft "technisch" abgegrenzt. Die Beweidung soll die Waldbestände im Projektgebiet, insbesondere in den Randbereichen auflichten und sowohl lichte Waldstrukturen schaffen, als auch die besonders artenreichen Übergangszonen zwischen Wald und Grünland verbreitern.
Die Beweidung des Grünlands fördert die Ausbildung von unterschiedlichen Lebensraumkomplexen viel stärker als reine Pflege durch Mahd. So entstehen durch den Tritt der Tiere kleinräumige Strukturen im Boden sowie Offenbodenstellen, die wiederum Lebensraum für spezialisierte Insektenarten darstellen. Durch das selektive Fraßverhalten wird die Blühphase ausgedehnt (nicht wie bei der Mahd, wo alle blühenden Pflanzen auf einen Schlag entfernt werden), was positiv für viele bestäubende Insektenarten ist. Überständige Pflanzenstängel z.B. können als Überwinterungshabitate für Wirbellose und als Sitzwarten für Vögel dienen. Außerdem ist der Dung der Tiere wertvoll, da dieser beispielsweise die Nahrungsressource für Dungkäfer und -fliegen darstellt. Dies sind nur einige Einflüsse der Beweidung auf den lokalen Naturhaushalt, die einen größeren Artenreichtum bewirken.
Zusammenarbeit
Wir freuen uns, dass diese agroforstliche Waldnutzung nun wieder Einzug in den Hasbruch gefunden hat. Ohne die Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern, den Niedersächsischen Landesforsten und der Naturschutzstiftung des Landkreises Oldenburg, wäre es nicht möglich gewesen!
Auch die tatkräftige Unterstützung von lokalen Vereinen ist unerlässlich für eine gelingende Durchführung solcher Projekte.
Hier geht es zu unseren Partnerinnen und Partnern:
Naturschutzstiftung Landkreis Oldenburg
Gesellschaft der Freunde des Hasbruch e.V.
Wer sich für das Thema Waldweide genauer interessiert, der findet unter folgenden Links weiterführende Informationen:
Forschungsprojekt an der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt
Eindrücke von Relikten der "echten" und alten Waldweiden in Rumänien